Wie sich Deine Schlafgewohnheiten auf Dein Herzinfarktrisiko auswirken können

Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Er spielt eine wichtige Rolle für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden, was sich auf das Herzinfarktrisiko auswirken kann. Jüngste Forschungen haben ergeben, dass Schlafgewohnheiten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Langzeitkrankheiten in Verbindung stehen.

Der Zusammenhang zwischen schlechter Schlafqualität und körperlichen Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit, Schlaganfall und koronarer Herzkrankheit wurde im Laufe der Jahre in zahlreichen Studien nachgewiesen.

Eine kürzlich in der Zeitschrift „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlichte Studie zu diesem Thema ergab, dass Personen, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen, ein um 27 % höheres Risiko haben, einen Herzinfarkt oder ein ähnliches kardiales Ereignis zu erleiden, als Personen, die sieben oder acht Stunden pro Nacht schlafen. Außerdem ergab die Studie, dass unregelmäßige Schlafenszeiten das Risiko für einen Herzinfarkt noch weiter erhöhen können.

Wie Du jetzt bereits weißt, gibt es einen Zusammenhang zwischen schlechtem Schlaf und einem erhöhtem Herzinfarktrisiko. Nun möchte ich Dir die Zusammenhänge etwas genauer erläutern und Dir Tipps geben, wie Du Deinen Schlaf verbessern und so das Risiko für einen Herzinfarkt senken kannst.

Was ist der Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Herzinfarktrisiko?

Das Herzinfarktrisiko im Alter hängt weitgehend von den Lebensgewohnheiten ab, die durch gesündere Schlafgewohnheiten verbessert werden können. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Menschen über 55 Jahre ein höheres Risiko haben, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, wenn sie nachts nicht genügend erholsamen Schlaf bekommen. Darüber hinaus haben weitere Untersuchungen ergeben, dass Frauen in den Wechseljahren ebenfalls ein höheres Risiko haben, wenn sie es nicht schaffen, einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu entwickeln.

Die Auswirkungen von Schlafmangel auf das Herzinfarktrisiko gehen über die altersbedingte Erhöhung des Risikos von Herz-Kreislauf-Problemen hinaus; Menschen mit Schlafapnoe können durch schlechte Schlafgewohnheiten sogar noch stärker betroffen sein als Menschen ohne Schlafapnoe. Diese ernsthafte Erkrankung reduziert den Sauerstofffluss im Körper in den Phasen, in denen die Atmung während des Schlafs vorübergehend aussetzt, was sowohl das Atmungs- als auch das Kreislaufsystem belastet – was letztendlich zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schlaganfälle oder Herzstillstände führt.

In Anbetracht all dieser Tatsachen könnten gute Schlafgewohnheiten die Zahl der Fälle von Bluthochdruck, Schlaganfall oder anderen Herz-Kreislauf-Problemen erheblich reduzieren – eine Erkenntnis, die durch zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigt wird, die weltweit mit verschiedenen Personengruppen durchgeführt wurden. Deshalb ist es wichtig, die eigene Schlafroutine genau zu überwachen, um ein Leben lang ein optimales körperliches Wohlbefinden zu erhalten: Regelmäßiges Schlafen sollte immer ganz oben auf dem Plan für die Gesundheitsvorsorge stehen!

Wie viel Schlaf brauchst Du, um das Herzinfarktrisiko zu senken?

Studien zeigten, dass Menschen, die sieben oder mehr Stunden hochwertigen Schlaf pro Nacht bekamen, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten als diejenigen, die weniger als sechs Stunden pro Tag schliefen. Außerdem wurde zu viel Schlaf (mehr als neun Stunden) mit einer höheren Schlaganfallrate in Verbindung gebracht, obwohl es keine signifikanten Zusammenhänge zwischen übermäßigem Langzeitschlaf und kardiovaskulärer Sterblichkeit gab.

Der Sweetspot liegt bei 7-8 Stunden

Die Literatur zeigt, dass regelmäßig zu wenig Schlaf (weniger als 6 Stunden) langfristig gesehen schlecht für das Herz-Kreislauf-System ist.

Regelmäßig zu viel Schlaf (mehr als 9 Stunden) erhöht hingegen das Risiko für einen Schlaganfall

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine ausreichende Schlafqualität das Risiko eines Herzinfarkts verringern kann. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass dieser Zusammenhang nicht als Beweis dafür angesehen werden kann, dass gute Schlafgewohnheiten vor Herzinfarkten schützen, sondern dass es einen Zusammenhang gibt.

Auch andere Lebensstilfaktoren wie Ernährung und körperliche Aktivität wirken sich auf die allgemeine Gesundheit aus und sollten nicht außer Acht gelassen werden, wenn es darum geht, das Risiko eines möglichen Herzinfarkts zu verringern.

Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, wie wichtig ein gesunder Schlafrhythmus für die Aufrechterhaltung der kardiovaskulären Gesundheit ist. Zu wissen, was ein „gesundes“ Schlafpensum ist, kann Dir helfen, Deine individuellen Bedürfnisse besser zu verstehen, damit Du entsprechende Änderungen vornehmen, Dein Wohlbefinden verbessern und Deine Leistungsfähigkeit steigern kannst.

Wie positiv sein ein guter Schlaf auf Deine Leistungsfähigkeit und Regeneration auswirken kann, habe ich an dieser Stelle für Dich aufgeschlüsselt: SCHLAF: LEISTUNGSFÄHIGER DURCH EINE BESSERE REGENERATION, BESSEREN SCHLAF

Tipps zur Verbesserung Deiner Schlafgewohnheiten, um das Herzinfarktrisiko zu senken

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Du Dir vor dem Schlafengehen Zeit nimmst, um zur Ruhe zu kommen. Du solltest Dir jeden Abend eine entspannende Routine angewöhnen, z. B. ein warmes Bad nehmen oder ein Buch lesen, um Deinem Gehirn zu signalisieren, dass es Zeit für Ruhe ist. Außerdem können bequeme Kissen und Matratzenbezüge aus atmungsaktiven Stoffen das Einschlafen erleichtern, indem sie eine optimale Umgebung für die Entspannung schaffen.

Eine weitere Möglichkeit, die eigene Schlafhygiene zu verbessern, ist der Verzicht auf Stimulanzien am späten Abend. Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee und Schokolade sollten nach Möglichkeit nicht mehr nach 14 oder 15 Uhr konsumiert werden. Auch Nikotin aus Zigaretten sollte vor dem Schlafengehen vermieden werden, da es den Wachheitsgrad erhöht, wenn man versucht, ins Traumland zu entschweben. Stimulierende Aktivitäten – wie das Anschauen von Fernsehsendungen mit spannenden Handlungssträngen – sollten ebenfalls vor dem Schlafengehen unterlassen werden, da dies aufgrund des erhöhten Adrenalinspiegels zu Einschlafproblemen führen kann.

3 Dinge, die Du tun solltest

  • Komm zur Ruhe: Fahre Deinen Körper und Geist ca. 60 Minuten vor dem zu Schlafengehen runter. Entspanne Dich und vermeide aufregende Aktivitäten.
  • Spaziergang: Beim Runterfahren ist ein ca. 30-minütiger abendlicher Spaziergang sehr hilfreich
  • Iss 2-3 Stunden vor dem Schlafen nichts mehr: Gehe also mit relativ leerem Magen ins Bett

3 Dinge, die Du vermeiden solltest

  • Koffein nach 14 Uhr: vermeide koffeinhaltige Lebensmittel nach 14 Uhr
  • Hartes Training am Abend: Verzichte auf hartes Training am Abend
  • Späte Bildschirmaktivitäten: Stichwort „Screentime“. Lege 30-90 Minuten vor dem Schlafengehen das Handy weg

Dich auf abendliche Rituale zu konzentrieren, kann Dir helfen, gesündere Schlafgewohnheiten zu entwickeln, die Dein allgemeines Wohlbefinden fördern und das Risiko eines Herzinfarkts verringern. Indem Du auf körperliche Bedürfnisse wie Bequemlichkeit achtest und Stimulation kurz vor dem Schlafengehen vermeidest, kannst Du besser einschlafen, was zu einem besseren Energieniveau während des Tages und einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt.

5 Tipps zur besseren Schlafhygiene

  1. Halte Dein Schlafzimmer dunkel und ruhig.
  2. Halt das Schlafzimmer kühl (ca. 16° Celsius).
  3. Nutze das Bett nur zum Schlafen und :P . Vermeide es, im Bett viel zu lesen oder TV zu schauen.
  4. Schaffe einen Rhythmus. Gehe immer zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf, auch am Wochenende.
  5. Trinke am Abend kein Alkohol oder Koffein.

Zusammenfassung

Ein Mangel an qualitativ hochwertigem Schlaf wird mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt in Verbindung gebracht. Der Sweetspot liegt dabei bei ca. 7-8 Stunden hochwertigem Schlaf pro Nacht.

Schlafgewohnheiten, also Routinen helfen Dir, regelmäßig einen erholsamen Schlaf zu bekommen. Dazu zählen Dinge, die Du vor dem Schlafengehen tun solltest und Dinge, die Du vermeiden solltest.

Wenn Du diese Tipps befolgst, kannst Du Deinen allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und Dein Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie einen Herzinfarkt verringern.

Möchtest Du Hilfe beim Erstellen, der für Dich optimalen Routinen, dann könnte für Dich das FitToPerform Performance Coaching ein gutes Tool sein. Denn dort wird dem Erreichen eines erholsamen und gesundem Schlaf sehr viel Zeit gewidmet. Denn für mich persönlich ist das der schnellste Weg zu mehr Leistungsfähigkeit.

Call To Action - Online Personal Training
weiterführende Literatur
  1. Association of Sleep Duration and Quality With Subclinical Atherosclerosis – https://www.jacc.org/doi/10.1016/j.jacc.2018.10.060
  2. Sleep Duration as a Risk Factor for Cardiovascular Disease- a Review of the Recent Literature – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2845795/
  3. Sleep Patterns and the Risk of Acute Stroke: Results from the INTERSTROKE International Case-Control Study – https://n.neurology.org/content/early/2023/04/05/WNL.0000000000207249
Über den Autor : Tim Metzner
Avatar vonTim Metzner

Tim, seit 2004 Personal Trainer und Performance Coach, verbindet Kreativität und Wissbegierde in seiner Arbeit. Sein Hauptziel ist es, dass Du Dich nach jeder Trainingseinheit besser fühlst als zuvor. Tauche ein in ein individuell abgestimmtes Coaching, das Dich sowohl körperlich als auch mental stärkt. Lasse Dich sich von Tims Passion inspirieren.